Frauenfrühstück on tour

von Birgit Retzmann

16.05.2025

800 Jahre Bergbaugeschichte im Besucherbergwerk "Grube Silberhardt" und ganz viel gute Laune


Am 14. Mai war es wieder so weit: Das Ökumenische Frauenfrühstück Aegidienberg begab sich auf seinen diesjährigen Ausflug. 22 Frauen fuhren mit beiden Gemeindebussen zum Besucherbergwerk  Grube Silberhardt in Windeck-Öttershagen, bei strahlendem Sonnenschein und mit fröhlichen Gesichtern.

Am Besucherbergwerk wurden wir von einer ehrenamtlichen Führerin und zwei Führern empfangen, mit Umhängen und Schutzhelmen ausgestattet, in drei Gruppen aufgeteilt, und es ging hinein in die Grube.  800 Jahre Bergbaugeschichte  empfingen uns. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die Grube zum ersten Mal erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Abbau immer wieder ausgebaut, die Eigentümer wechselten, bis die Grube endgültig 1930 geschlossen wurde. 1997 begannen die so genannten Aufwältigungsarbeiten  und bereit 1999 wurden die ersten Besucher durch den Oberen Neuen Stollen geführt.

Unser 270 Meter langer  Weg führte in den „Oberen Stollen“ des Erzbergwerks, 35 bis 50 Meter unter der Erdoberfläche, bei spärlicher Beleuchtung, 1,50 Meter breit und zwei Meter hoch. Den Kopf mussten die meisten nur selten einziehen, feucht, teilweise nass war es auf dem Schotter zwischen den Lorengleisen und klamm, etwa neun Grad. Metallsicherungen an den groben, geschieferten Grauwackewänden und an der Decke geben dem Stollen Halt. Wie kleine Tropfsteine können wir ausgewaschene Mineralien erkennen. Hin und wieder schimmern Spuren von Bleiglanz und Zinkblende aus dem Fels. Silber war hier als heißbegehrtes Münzmetall neben Blei, Kupfer, Eisen und Zink abgebaut worden. Streckenweise ist der Besucherstollen mit schweren Eisen- und Holzbauten abgestützt. Wir sehen die in die Wand gemeißelte Statue der Heiligen Barbara, Patronin der Bergleute, und schauen in kleine enge Seitengänge und auch in die Tiefe, wo sich manchmal kleine Seen gebildet haben. Der Obere Alte Stollen aus dem 15. Jahrhundert kreuzt mehrfach den Verlauf des Neuen Stollens. Er wurde in mehr als 15 000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden für Besucher wieder begehbar gemacht. Viele Erklärungen der Führerin begleiteten unseren Weg.  Nach der Führung gab es noch einen ausführlichen Blick in das Grubenmuseum und im Außenbereich auf den „ Fuhrpark“ mit Grubenbahn, Grubenloks und Waggons.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Schladern fuhren wir zufrieden und bei bester Laune zurück nach Aegidienberg.

Text: Anne Bialkowski, Fotos: Anne Bialkowski und Hartmut Domay