Gemeindefest 2024 in Oberpleis – bunt, vielfältig, lebendig. Von, mit und für Gemeinde!

von Birgit Retzmann

11.09.2024

"Lasst euch auch selbst als lebendige Steine zur Gemeinde aufbauen. Sie ist das Haus, in dem Gottes Geist gegenwärtig ist."


Am 8. September fand das Gemeindefest unserer Kirchengemeinde statt, in diesem Jahr in Oberpleis als Bestandteil des Jubiläumsjahres zum 75. Geburtstag der Oberpleiser Kirche und außerdem am Tag des offenen Denkmals. Den Gottesdienst hielten Pfarrer Klemp-Kindermann und Pfarrerin Krüger, begleitet vom Kirchenchor Oberpleis/Ittenbach unter Leitung von Renate Struensee. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und Pfarrerin Krüger blickte in strahlende und erwartungsvolle Gesichter von Gottesdienstbesuchern aus allen Bereichen der Kirchengemeinde, mit denen sie im Wechsel den Psalm las. Thema des Gottesdienstes war „und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause“, passend dazu stellten Elke Fischer und Christian Matthis einen Jenga-Turm vor den Altar, dieser wuchs unter tatkräftiger Mitwirkung von jungen und nicht mehr ganz jungen Menschen aus der Gemeinde in die Höhe. Welche verschiedenen Beschaffenheiten die Steine haben können und auch welche menschlichen Charaktereigenschaften hier zum Gelingen des Bauprojektes beitragen können thematisierte der Turmbau spielerisch.
Pfarrer Klemp-Kindermann entlieh in seiner Predigt die „Bauanleitung“ für die lebendigen Steine aus der Bergpredigt, in der Jesus vom Hausbau spricht. Tipps für eine Art Jenga mit menschlichen Steinen zum Aufbau einer Gemeinde seien Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit. Oder einfach: Nächstenliebe. Die Basis schaffe Jesus als Eckstein für uns als lebendige Steine. Wenn wir dann so an Jesu Wort orientiert zusammenleben, ist die Gemeinschaft wie Gottes lebendiges Haus, in dem alle zuhause sein können.
Nach der Predigt hatten alle Gottesdienstbesucher die Möglichkeit, auf „Mauersteinen“ aus Papier ihre Wünsche für das „Haus“ unserer Gemeinde niederzuschreiben. Davon wurde rege Gebrauch gemacht, reichlich Steine für den Bau waren es hinterher. Viele unterschiedliche Wünsche, aber mit einem dahinter sichtbaren gemeinsamen Geist. Die anschließenden Fürbitten waren teilweise aus diesen Wünschen zusammengestellt und wurden von Pfarrerin Krüger sowie einer ehemaligen Konfirmandin und der Mutter einer ehemaligen Konfirmandin vorgetragen.
Nach dem Gottesdienst sprachen Bürgermeister Lutz Wagner und Gemeindereferentin Dorothee Steinmann, Pfarreiengemeinschaft Königswinter Am Oelberg, kurze Grußworte. Herr Wagner betonte die Wichtigkeit von Kirche als Ort, an den sich Menschen auch mit ihren Sorgen und Nöten wenden können und dankte allen haupt- und ehrenamtlich Aktiven für ihr Engagement. Frau Steinmann formulierte den Wunsch, Kirche möge stets eine offene Kirche für alle Menschen sein, dazu gehöre es „im Heute zu sein, aber die Zukunft in den Blick zu nehmen“.
Im Anschluss begann das bunte Programm in und aber auch rund um die Kirche. Das Buffet war mit vielen Essenspenden ansprechend und abwechslungsreich gedeckt. Den Vorplatz vor dem Gemeindehaus zierten Pavillons und blumengeschmückte Bierzeltgarnituren, von dort aus waren die Wege zum Getränkewagen und zum Grill kurz. Es durfte reichlich geschlemmt werden und auch für gute Gespräche und Frohsinn gab es viel Raum, sowohl auf dem Vorplatz als auch im schön gedeckten Gemeindesaal.
Hinter dem Gemeindehaus bot die KiTa einen Flohmarkt an und im Gemeindegarten daneben gestalteten die Jugendleiter, Elke Fischer und Christian Matthis, gemeinsam mit einigen Ehrenamtlichen ein attraktives Kinderprogramm: Slackline, Glitzer-Tattoos, Kinderschminken, Jenga, Balancierbretter, dazu gab es noch eine „Denkmal-Rallye“ rund um unsere Oberpleiser Kirche.
In Dialogführungen durch das Denkmal brachte Kai Zielke Interessierten die Geschichte der Kirche näher.
Um die Mittagszeit bot Joram Seewi eine tolle Jonglage-Show, nahezu eine Dreiviertelstunde begeisterte er das Publikum mit dem Jonglieren unterschiedlichster Dinge und reichlich Wortwitz.
Am Nachmittag hatten alle für das leibliche Wohl genügend getan und durften sich über einen musikalischen Genuss freuen: ein Konzert mit Liedern des Kirchenchores Oberpleis/Ittenbach und drei Stücken auf der klassischen Gitarre, vorgetragen von Götz Berger (Musikschule Königswinter) und seiner Gitarrenschülerin Zeinab Akbarinanehkaran.
Renate Struensee leitete den Chor, spielte das E-Klavier und sang, außerdem übernahm sie auch souverän die Moderation. Die Palette der vorgetragenen Musik war vielfältig: Über „Machet die Tore weit“ von Hammerschmidt (nicht ohne den Hinweis der Chorleiterin, dass diese Botschaft nicht nur in der Adventszeit sondern immer gelten solle), über ein Gesungenes „Die Menschenwürde“ bis hin zu „Hallelujah“ von Leonard Cohen und „Jubilate everybody“, über „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelssohn Bartholdy bis hin zu „Bless the Lord“ – der Chor begeisterte mit unterschiedlichen Solisten.
Zeinab Akbarinanehkaran und Götz Berger zogen durch virtuoses Gitarrenspiel in den Bann, auch hier mit ganz unterschiedlichen Stücken. So kam ein baskisches Volkslied zur Aufführung, das Gitarrenstück von David Qualey „Ride oft he headless horseman“ und als Hommage an eine anatolische Landschaft das Stück „Koyunbaba“.
Nach einer musikalisch sehr kurzweiligen Stunde bedankte sich Presbyterin Karin Klink bei den Akteuren für ihren tollen Beitrag zum Gelingen des Festes und überreichte kleine Aufmerksamkeiten.
Im Anschluss sprach Pfarrer Klemp-Kindermann den Segen und ein rundum schöner Gemeindefest-Tag endete mit dem Abendlied EG 266 „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“ aus vielen Kehlen.

Unser herzlicher Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern für ihren Beitrag zu Durchführung der Veranstaltung und die vielen unglaublich leckeren Spenden für das Buffet. Ganz besonders danken wir denen, die am Veranstaltungstag teils vom Aufbau bis Abbau im Einsatz waren.
Ebenso ein herzliches „Merci“ an unsere Mitarbeitenden, die hier bei Organisation, Logistik und Vorbereitung sowie auch am Tag selbst einen wirklich tollen, engagierten Einsatz gezeigt haben.

Nach dem Gemeindefest 2023 in Aegidienberg war dies nun das zweite Gemeindefest unserer noch jungen Siebengebirgsgemeinde – wir freuen uns schon auf 2025, wenn wir in einem weiteren Gemeindebereich die Türen öffnen für das nächste Fest. Fröhlich, bunt, gemeinsam und – natürlich auch bei dieser Gelegenheit – als lebendige Steine am Haus Gottes bauend.

Text: Birgit Retzmann
Fotos: Mike Krüger, Birgit Retzmann, Kai Zielke