Gottesdienst und Gemeinschaft an Pfingstmontag

von Birgit Retzmann

18.06.2025

Open-Air und in schöner ökumenischer Runde feierten wir gemeinsam in Birlinghoven.


Am 9. Juni zelebrierten die Gemeindeassistentin Chantal Erdmann (Pfarreiengemeinschaft Königswinter Am Oelberg), Helmut Alenfelder (Gemeindereferent des katholischen Seelsorgebereichs Sankt Augustin) und Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann gemeinsam den ökumenischen Gottesdienst im wunderschönen Garten unseres Birlinghovener Gemeindehauses. Mit vielen Ehrenamtlichen gestalteten sie den schönen Gottesdienst gemeinsam in dem Pfingsten – der Empfang des Heiligen Geistes – mit dem Bild einer guten Verbindung wie ein stabiles WLAN gedacht und auf unsere heutige ökumenische Situation übertagen wurde.

Gemeinsam mit unseren katholischen Geschwistern durften wir unter freiem Himmel Gottes Liebe und Gemeinschaft erleben.

Der Gottesdienst begann mit Johann Sebastian Bach: „Dir, dir Jehova will ich singen“ von der Solistin Claudia Rapp-Neumann gesungen, die von Dr. Friedhelm Loesti mit dem Klavier begleitet wurde. Nach der Predigt durften wir noch ein Stück von Antonin Dvorak, „Du bist o Herr, mein Schirm und Schild“ hören.

Nach der biblischen Lesung unterstützte der Kirchenchor Oberpleis-Ittenbach, geleitet von Renate Struensee, das gesungene Halleluja mit einem Kanon. Zudem trug der Chor mit „Shine your light“ und „You raise me up“ zur musikalischen Gestaltung bei.

Der Psalm 118 wurde im Wechsel zusammen mit Referent H. Alenfelder gelesen. Auch das Evangelium las Referent H. Alenfelder.

Die eindrucksvolle Predigt von Chantal Erdmann und Pfarrer Klemp-Kindermann begann mit: „Liebe Gemeinde, wer von Ihnen hat zuhause WLAN?“ – man konnte in lauter stutzige Gesichter schauen. Was ist das denn für eine Frage in einem Gottesdienst?

Schnell wurde klar: Es geht um Verbindungen, denn auch unser Glaube geht und lebt von Verbindung. Verbindung zu Gott – und zueinander. Wenn wir beten. Wenn wir einander zuhören. Wenn wir vergeben. Wenn wir gemeinsam feiern, dann fließt etwas. Dann spüren wir: Ich bin verbunden. Ich gehöre dazu.

Aber wie beim WLAN gibt es auch bei uns Störungen: Einsamkeit. Missverständnisse. Spaltungen – in Familien, in Gemeinden, auch in der Kirche.

Gerade als Christinnen und Christen in einer Zeit, die so oft gespalten ist: Verbindung ermöglichen. Nicht trennen, sondern heilen!    Gemeinsam bauen am Netz, das uns trägt, weil Gott uns braucht, als Komponenten, damit in diesem Netz sein Geist strömen kann. Gemeinschaft immer neu auszuprobieren und der Welt zu zeigen, dass Gottes Geist mehr ist als nur ein Phantom.

Es ist das Netz, das uns alle mit Lebensmut versorgt und trägt.

Jesu WLAN-Passwort ist übrigens auch relativ simpel: Es heißt LIEBE.

Der neue Papst XIV. jedenfalls geht hoffnungsfroh voraus: ein Augustinermönch übrigens wie Martin Luther. In seinem Wahlspruch hat er es auf den Punkt gebracht: „In illo uno unum“ – „In dem Einen sind wir eins.“ Er stammt aus einer Predigt von Augustinus, in der es um die vielen geht, die durch Gottes Geist zusammengeführt werden sollen. Kirche entsteht durch Gottes Geist!

Musikalisch wurde der Gottesdienst bei den Gemeindeliedern: „Lobe den Herren“, „Nun danket all und bringet Ehr“ und „Großer Gott wir loben dich“ von der Jagdhorngruppe des Hegerings Siebengebirge unter Leitung von Johannes Hoffmann begleitet.

Mit einem reichhaltigem Mitbring-Buffet, Würstchen vom Grill und Getränken ist der Gottesdienst bei schönstem Wetter in lockerer Atmosphäre ausgeklungen. Auch hierbei hörten wir immer wieder Stücke der Jagdhorngruppe.

Text: Ulrike Hüllen

Fotos: Saskia Klemp, Horst Leckner, Sabine Pichler