Fastenwoche 2024

von Birgit Retzmann

15.03.2024

Gute Gemeinschaft, eine Auszeit für Leib und Seele und immer ein höchst abwechslungsreiches Programm - das ist die Fastenwoche in Oberpleis.


Vom 23. Februar bis zum 1. März fand in unserer Gemeinde wieder die ökumenische Fastenwoche statt, die mittlerweile auf eine lange Tradition von über zwanzig Jahren zurückblicken kann. Die Teilnehmenden erlebten eine Woche, deren erklärtes Ziel es war, sich eine Auszeit zu nehmen, um Körper, Geist und Seele zu stärken. Bezeichnend für die Fastenwoche in unserer Gemeinde ist dabei vor allem das Gemeinschaftserlebnis an den Abenden mit dem gemeinsamen Essen der Fastenbrühe, anregenden Gesprächen, geistlichen Impulsen und den abwechslungsreichen Abendveranstaltungen.

Der Eröffnungsabend am Freitag begann mit der Begrüßung der Teilnehmer durch Pfarrer Klemp-Kindermann. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde führte das Organisationsteam, bestehend aus Monika Adams, Gabriele Kunze, Gerlinde und Joachim Kusserow sowie Uschi Stiller in den geplanten Ablauf der Woche ein

Als begleitender Arzt konnte wieder Hans-Hubert Gladbach gewonnen werden. Er klärte über die gesundheitlichen Aspekte des Fastens auf. Bei uns wird das Heilfasten nach Buchinger praktiziert. Dabei nimmt man keine feste Nahrung, sondern nur Wasser, Tee und Säfte sowie Gemüsebrühe zu sich. Diese Methode ist, wenn ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird, für einen erwachsenen Menschen ohne spezifische Vorerkrankungen gesundheitlich unbedenklich und lässt sich auch über einen längeren Zeitraum als eine Woche durchhalten.

Am nachfolgenden Samstag, dem Vorfastentag. nahmen die Teilnehmer weniger und nur noch leichte und fettarme Kost zu sich, um den Körper auf das Fasten vorzubereiten. Am Abend trafen sich diejenigen, die Lust dazu hatten, im Gemeindehaus, um mit Knäckebrot und Kräuterquark gemeinsam die letzte Mahlzeit vor dem Fasten zu sich zu nehmen und sich bei verschiedenen Spielen besser kennenzulernen.

Am Sonntag, dem ersten reinen Fastentag, kam die Gruppe abends im Gemeindehaus zusammen, um gemeinsam die Fastenbrühe zuzubereiten. Nach dem Essen ging es zum ersten Mal für eine Andacht in die vom Organisationsteam wieder stimmungsvoll dekorierte Kirche.

In der ersten Abendveranstaltung am Montag ging es um die Welt des Mineralwassers oder besser gesagt der „Mineralwässer“ wie die Wassersommelière Soledad Sichert betonte, die an diesem Abend zu Gast war. Sie hatte eine umfangreiche Menge von Mineralwässern aus aller Welt mitgebracht, über die sie fachkundig berichtete. Durch zahlreiche Kostproben zeigte sie uns, wie unterschiedlich, Wasser, größtenteils abhängig vom jeweiligen Mineraliengehalt, schmecken kann.

Am Dienstagabend wurde es zugleich musikalisch und sportlich. Die Damen von der Line Dance Gruppe des Vereins Jecke Fründe führten uns zu rockiger Musik in diese aus den Vereinigten Staaten stammende Form des Gruppentanzes ein und brachten uns grundlegende Schritte bei. Am Ende der Veranstaltung klappten die Schrittfolgen bei den meisten schon ganz gut. Vor allem hatten alle viel Spaß dabei

Der Mittwochabend stand unter dem Motto „Gehirnjogging“. Unter der Anleitung der Sporttherapeutin Sabine Epple konnten die Teilnehmenden mit zahlreichen Übungen und anregenden Spielen Gedächtnis und Denkvermögen trainieren und bekamen Tipps für die Umsetzung im Alltag.

Am Donnerstag wurde es dann kreativ. Gerlinde und Joachim Kusserow, die den Abend vorbereitet haten, luden die Teilnehmer ein, Raum- und Fensterschmuck aus Naturmaterialien selbst zu gestalten. Verwendet wurden dabei unter anderem Scheiben und kleine Zweige aus verschiedenen Hölzern, kleine Kugeln aus edlen Steinen, aber auch Muscheln, getrocknete Pflanzen sowie verschiedene selbst mitgebrachte Dinge. Einige der Zutaten, die dort Verwendung fanden, hatten die Teilnehmer schon an den Abenden zuvor auf den Esstischen im Gemeindehaus vorgefunden, darunter eine Lebensblume aus Keramik, die den Ausgangspunkt für die schön gestalten Schmuckobjekte bildete.

Mit einem stimmungsvollen Abend zum Fastenbrechen (traditionell mit einer Dattel und einem Apfel) kam die Woche am zweiten Freitag zum Abschluss. Bei dieser Gelegenheit sprach die Fastengruppe dem Organisationsteam herzlichen Dank für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung aus.

Frau Löffelsender dankte dem Organisationsteam – im Namen der Gemeinde und besonders im Namen von Pfarrer Klemp-Kindermann – ebenfalls sehr herzlich für das Engagement.

Als Fazit bleibt: Die Fastenwoche 2024 war wieder eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der alles zusammenpasste. Es ließ sich wieder feststellen, dass Fasten in der Gruppe und mit der täglichen Vorfreude auf die gemeinsamen Abende viel leichter fällt, als wenn man es allein durchführen würde. So wandelt sich Fasten vom Verzicht zur Bereicherung. Viele Teilnehmer freuen sich daher schon auf die Fastenwoche im nächsten Jahr.

 

Text und Fotos: Marcus Schasse