Ökumenische Haltestelle erkundet im Juni das Stieldorfer Labyrinth
von Birgit Retzmann
05.06.2022
Vier bis fünfmal im Jahr lädt die ökumenische Haltestelle dazu ein, am Dienstagabend den Alltag für eine Dreiviertelstunde zu unterbrechen und auf ganz verschiedene Lebens- und Themenbereiche einen Blick zu werfen. Ergänzt wird dies durch gemeinsamen Gesang und ein Segensgebet am Ende, anschließend besteht die Einladung, zwanglos beisammenzubleiben.
Am Dienstag, den 21. Juni um 19.00 Uhr findet „die Haltestelle“ am Labyrinth in Stieldorf statt. Da könnte neben der persönlichen Erfahrung, auf dem Lebensweg zu sein, auch die Erfahrung „wir gehen gemeinsam“ in den Mittelpunkt rücken. Sie sind herzlich eingeladen sich auf dieses uralte Symbol des gelingenden Lebens einzulassen und in Austausch zu treten. Gelingendes Leben? Der Begriff ist gerade aufgetaucht. Denn für mich ist das Labyrinth Ausdruck des Vertrauens, dass der Weg in der Mitte, bei Gott endet und dass jetzt schon jede Kehrtwendung, jeder scheinbare Umweg, jede von uns interpretierte Irrgasse in der liebenden Präsenz Gottes aufgehoben ist, auch wenn ich es selbst nicht glauben kann. Vertrauen und liebevolle Akzeptanz, zwei Pfeiler gelingenden Lebens und Gegenpole der Angst.
Über die Bedeutung des Labyrinths für mich und Gernot Candolini, einen der größten „Labyrinthvoranbringer“ im deutschsprachigen Raum, hatte ich schon berichtet. Nun ist mir durch Zufall ein Artikel von Agnes Barmettler über ihr Pflanzenlabyrinth „Labyrinthplatz in Zürich“ in die Hände gefallen. Menschen haben gemeinsam dieses Labyrinth bepflanzt und jeder seinen Abdruck hinterlassen. Gemeinsam pflegen sie diesen Ort der Begegnung. Das hat mich an meine Intention erinnert, die ich hier nochmals ausdrücken möchte. Das Labyrinth – ein Symbol für den Lebensweg – den eigenen sowie den gemeinsamen. So kann jeder dem Labyrinth auch einen eigenen Abdruck im Ausdruck verleihen – ein Bibelspruch, ein Symbol, ein Bild, etwas, was für einen selbst von großer Bedeutung auf dem Lebensweg war oder ist, kann als gestalteter Stein ins Labyrinth eingefügt werden. So wird das Gehen des Labyrinthes wie ein kleiner Pilgerweg, wo einem Wege Anderer begegnen, wo Resonanz entstehen kann. Alle sind herzlich dazu eingeladen, das Labyrinth auf diesem Wege mitzugestalten. Eigene Steine können im Büro abgeholt werden, oder eine Schablone angefordert werden. Besuchen Sie gerne jederzeit das Labyrinth im Garten des Stieldorfer Gemeindehauses und schauen Sie, welche Wege und Gedanken sich Ihnen dort eröffnen.
Text und Bilder: Norbert Marxen