Weltgebetstag 2024 in Aegidienberg

von Birgit Retzmann

05.03.2024

Ein „Band des Friedens“ als Hoffnungszeichen


„… durch das Band des Friedens“ – so ist der Gottesdienst zum Weltgebetstag 2024 aus Palästina überschrieben. Dieser Titel greift den zentralen biblischen Text des diesjährigen Weltgebetstages aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus auf: „Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“ (Eph 4,3)

Schnell füllte sich der liebevoll dekorierte Aegidienberger Gemeindesaal, während die fast 60 Besucherinnen und Besucher beim Eingang mit einem Olivenzweig begrüßt wurden.  Überrascht von dem Andrang wurden noch Tische und Stühle dazu gestellt.

Friede sei mit euch! – Salaam! – So grüßen sich Menschen auf Arabisch und wünschen sich Frieden; und so grüßten uns die Frauen aus dem palästinensischen Weltgebetstagskomitee und auch die Frauen aus Aegidienberg.

Wir hörten im 15. Kapitel des Johannes-Evangeliums, wie Jesus nur Stunden vor seinem Tod am Kreuz zu seinen Jüngerinnen und Jüngern spricht: „Dies ist mein Gebot: Dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als das eigene Leben für die Freundinnen und Freunde einzusetzen

„Ertragt euch gegenseitig in Liebe“ – „Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält“

Wir denken an die aktuelle Situation in Palästina und Israel. Kann das Band des Friedens, das durch Christus geknüpft ist, so etwas wie eine friedvolle Grundhaltung ermöglichen? Im Brief an die Gemeinde in Ephesus wird uns zugesagt: ’Ihr seid Menschen, die in der Lage sind, einander in Liebe zu ertragen’. Kann dies Mut machen, Hoffnung geben und Frieden fördern?

Wir hörten drei Geschichten von palästinensischen Christinnen, die persönliche Erfahrungen wiedergeben. Jede Geschichte ist ein starkes Beispiel für eine Antwort auf den Aufruf Jesu, einander zu lieben und zu ertragen.

Die Geschichte von Eleonor, die von einem Leben in Stärke erzählt.

Die Geschichte von Lina, sie erzählt von ihrer Tante, der Journalistin Shireen Abu Akleh, einer Christin, die am 11.5.2022 bei einem Presseeinsatz getötet wurde. Diese Geschichte ermutigt, für Liebe und Wahrheit einzutreten.

Die Geschichte von Sara, die davon erzählt, dass viele Palästinenser und Palästinenserinnen und auch ihre Familie vielfach Vertreibung und Verlust von Heimat erlebt haben. Dennoch spricht Sara von einem Leben für die Hoffnung.

Im Anschluss tauschten die Teilnehmenden die anfangs erhaltenen Olivenzweige  und sprachen dabei „Salaam al Massih“, übersetzt „Der Friede Christi“.

Der Gottesdienst endete nach dem Segen wie jedes Jahr mit dem Lied „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder“.

Der gemeinsame Abend klang aus in einem geselligen Zusammensein, bei dem die Besucher und Besucherinnen mit palästinensischen Gerichten und Speisen verwöhnt wurden.

Salaam!

Text: Ulrike Hüllen
Fotos: Hartmut Domay